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Ruth Meyer und Jochen Stängler

Vielfalt, Verantwortung und Vertrauen trotz KI-Einsatz

PM 9/2025: Wie wir die Zukunft unserer Informationslandschaft sichern können

Pressemitteilung 9/2025 

Saarbrücken, 14.02.2025: Künstliche Intelligenz (KI) durchdringt zunehmend die Medienwelt und ist aus den Redaktionen nicht mehr wegzudenken - von der automatisierten Inhalteproduktion über Empfehlungssysteme bis hin zur Regulierung medialer Angebote. Doch wie kann sichergestellt werden, dass KI zu einer vielfältigen und verantwortungsbewussten Informationslandschaft beiträgt? Mit dieser Frage befasste sich die aktuelle und letzte Veranstaltung der neunteiligen Vortragsreihe AI Insights der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

LMS-Direktorin Ruth Meyer machte in ihrem Vortrag deutlich, welche Chancen KI für die Medienbranche bietet: „KI kann redaktionelle Prozesse von der Recherche bis zur Produktion qualitativ verbessern und enorm beschleunigen, sie erleichtert die crossmediale Ausspielung von Audio- und Videoinhalten und erlaubt einen Grad der Individualisierung, der bislang nicht realisierbar war.“ Ruth Meyer ging auch auf die damit verbundenen Herausforderungen ein, das Vertrauen in die Glaubwürdigkeit von Nachrichten und Bildern zu wahren. Es gelte, die Potenziale von KI für die Vielfaltssicherung zu nutzen, ohne dabei Transparenz und journalistische Sorgfaltspflichten aus den Augen zu verlieren. Medienregulierung müsse hier klare Leitplanken setzen. Aufsichtsprozesse mit klaren Zuständigkeitsregelungen seien in diesem Zusammenhang ebenso wichtig, wie eine KI-kompetente Gesellschaft.

Den technischen Aspekt der Qualitätssicherung von KI-Systemen beleuchtete im Anschluss Jochen Stängler vom BSI. Er stellte die Bedeutung der Datenqualität in Form hochwertiger und repräsentativer Datensätze als Grundlage verlässlicher KI-Systeme dar. Eine KI könne nur so gut sein wie die Daten, mit denen sie trainiert wird. Dass verzerrte, unvollständige oder sogar manipulierte Daten zu problematischen Ergebnissen führen können, wirke sich gerade im Bereich journalistisch-redaktioneller Medien schwerwiegend aus: Trotz Empfehlungsalgorithmen müsse das Publikum darauf vertrauen können, dass KI-gestützte Inhalte verlässlich, korrekt und nicht manipuliert sind.

Der AI Act der EU setze hier wichtige Maßstäbe und fordere Kriterien für Transparenz- und Dokumentationspflichten sowie Datenqualität, die gerade für Medienunternehmen relevant seien. Es müsse nachvollziehbar und während des gesamten Lebenszyklus einer KI-Anwendung überprüft werden, wie Daten erhoben, aufbereitet und verwendet werden. Jochen Stängler empfahl, dass Medienhäuser ihre Datenqualität mit verschiedenen Maßnahmen wie klarer Data Governance, regelmäßigen Audits, Bias Tests und gezieltem Metadateneinsatz verbessern. Auch durch transparente Kommunikation wird das Vertrauen der Öffentlichkeit in redaktionelle Inhalte gestärkt und erhalten.

Die Vorträge machten einmal mehr deutlich, dass Regulierung und technologische Entwicklung Hand in Hand gehen müssen. Die Teilnehmenden erörterten im Anschluss unter anderem, wie KI-generierte Inhalte gekennzeichnet werden sollten und welche Rolle Transparenzpflichten spielen. Besonders kontrovers wurde die Frage diskutiert, in welchen Fällen und in welcher Form und Ausführlichkeit eine Kennzeichnung sinnvoll erscheint.

Die Vortragsreihe der Landesmedienanstalt Saarland (LMS), die das Thema KI im Kreis der Medienanstalten verantwortet und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das sich in Saarbrücken im Schwerpunkt mit KI beschäftigt, widmete sich der umfassenden Auseinandersetzung mit der KI-Transformation. Neben den Chancen und Potenzialen für Innovation und Effizienzsteigerung wurden wichtige Fragen zu Regulierung, Privatsphäre und gesellschaftlichen Auswirkungen behandelt.

Die Aufzeichnungen der Veranstaltungen finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter folgendem Link: www.youtube.com/@lmsaar

Kontakt für Presseanfragen:
Denise Dräger
E-Mail: presse@LMSaar.de, Tel.: 0681 38988-11