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Aktuelle Trends und Entwicklungen im Hörfunk

Audio-Trends

Die Medienanstalten monitoren kontinuierlich aktuelle Trends und Entwicklungen im Hörfunk und bewerten diese im Hinblick auf die Vielfalt der Audio-Angebote der heutigen Medienwelt.

Hintergrund

Seit 2013 erheben die Medienanstalten jährlich Daten zur Entwicklung des digitalen Hörfunks in Deutschland. Der „Digitalisierungsbericht Audio“ dient der Radio-Digitalisierung und veränderte Hörgewohnheiten bringen neue Herausforderungen für die Vielfalt im Audio-Bereich mit sich. Mit den ›Audio Trends‹ (bis 2021 „Digitalisierungsbericht Audio“) untersuchen die Medienanstalten seit 2013 jährlich aktuelle und zukünftige Entwicklungen im Hörfunk, unterstützen so den Wandel der Hörfunkbranche und entwickeln eine moderne Medienregulierung, die diese Veränderungen begleitet. 2024 wurden die Daten zur Nutzung digitaler Radioprogramme erstmalig als Sonderauswertung der allgemein im Markt anerkannten Reichweitendaten der agma bezogen.

Kernergebnisse der Audio Trends 2024

Digitalradio auf Wachstumskurs

Die Sonderauswertung der ma 2024 Audio II verdeutlicht, dass mittlerweile 75 Prozent der Radiohörenden in Deutschland digitale Angebote nutzen. Das digitale Radio, ob über DAB+ oder das Internet, ist aus dem Alltag von 49 Millionen Menschen nicht mehr wegzudenken. Das entspricht drei Viertel aller Hörerinnen und Hörer. Webradio und – an deutlich führender Stelle – DAB+ erfreuen sich großer Beliebtheit. Während DAB+ insbesondere von den mittleren Altersgruppen stark genutzt wird, erreicht Webradio über alle Altersklassen hinweg in etwa gleicher Verteilung Hörerinnen und Hörer.

DAB+ erzielt in Mitteldeutschland, im Saarland und in Bayern die höchsten
Reichweiten

DAB+ erfreut sich insbesondere in Bayern, dem Saarland und in den mitteldeutschen Ländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt besonders großer Beliebtheit. Ein Drittel oder mehr der Personen im jeweiligen Bundesland haben DAB+ in den letzten vier Wochen genutzt. Etwa jeder Fünfte hört täglich Digitalradio über DAB+.

Künstliche Intelligenz verändert die Radiolandschaft – Grenzgang zwischen Effizienzsteigerung und Publikumstäuschung

Der „Audio Trend Radar“ widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen von KI im Audiobereich, veranschaulicht diese in Use- und Show-Cases und zeigt, wie die Digitalisierung des Radios unaufhaltsam voranschreitet. Erste vollautomatisierte, KI-gesteuerte Radiosender sind bereits auf dem Markt und konkurrieren mit herkömmlichen Programmen. Mit KI erstellte Inhalte, wie automatisierte Moderationen und Text-to-Speech-Umwandlungen, finden zunehmend Anwendung. Insbesondere die Verantwortung beim Einsatz von KI wird kritisch beleuchtet. Hier stellt sich die Frage, wo die Grenze zwischen Effizienzsteigerung und Täuschung des Publikums verläuft.

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Kontakt
Ina Goedert
Abteilungsleiterin Medienaufsicht
und Medienforschung
Telefon: 0681/38 988-52

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Die Medienanstalten analysieren jährlich Daten und Fakten zur Digitalisierung der Fernsehnutzung in Deutschland. Der aktuelle Stand der Digitalisierung wird jeweils mittels einer bevölkerungsrepräsentativen Studie erhoben.

Ungeachtet der großen Popularität von Internet, Social Media und Streaming-Diensten erfreut sich das Radio in Deutschland weiterhin einer großen Beliebtheit. Das Medium besitzt für die öffentliche Informations- und Meinungsbildung nach wie vor eine hohe Relevanz. Im Saarland ist die LMS damit beauftragt, Hörfunkprogramme zuzulassen, zu beaufsichtigen und sicherzustellen, dass „die Vielfalt der Meinungen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt wird“. Hierzu werden in regelmäßigen Abständen Programmanalysen und Evaluationen durchgeführt.