Mediendirektorin von Luxemburg zu Gast in der LMS
Pressemitteilung 02/2025
Saarbrücken, 16. Januar 2025: Zum fachlichen Austausch besuchte die neue Direktorin der Autorité luxembourgeoise indépendante de l’Audiovisuel (ALIA), Cindy Bauwens, die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) in Saarbrücken. Im Mittelpunkt des Treffens standen aktuelle Rechtsfragen sowie die Nutzung Künstliche Intelligenz (KI) für die Gestaltung und Verbreitung von Medien.
Cindy Bauwens, die im September 2024 die Leitung der ALIA übernommen hat, und Ruth Meyer, Direktorin der LMS, nutzten die Gelegenheit, um Herausforderungen und Visionen für die Medienregulierung und die Förderung von Medienkompetenz in einer sich rasant verändernden digitalen Welt zu diskutieren.
Bauwens hob hervor: „Medienkompetenz und eine effektive Medienregulierung, die auf die Herausforderungen der künstlichen Intelligenz zugeschnitten ist, sind entscheidend, um den Pluralismus zu bewahren und das Vertrauen in eine sich ständig verändernde digitale Landschaft zu stärken. Ein harmonisierter Rahmen auf europäischer Ebene ist unerlässlich, um das Gleichgewicht zwischen Schutz und Innovation zu gewährleisten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und der Austausch von Best-Practice Lösungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der EU-Rechtsvorschriften.“
In diesem Zusammenhang stand auch der Austausch über bestehende Initiativen und Projekte sowie über die Zusammenarbeit im länderübergreifenden Projekt „Media and Me – Backstage bei Medienberufen“, das sich als umfassendes und überregionales Qualifizierungsprogramm an junge Medienschaffende richtet.
Ein weiteres zentrales Thema in diesem Kontext war die stetig wachsende Rolle, die Künstliche Intelligenz (KI) in der Medienlandschaft einnimmt. Bei aller Begeisterung für die Leistungsfähigkeit von auf künstlicher Intelligenz beruhenden Anwendungen, müsse insbesondere den Desinformationspotentialen dieser Technologie konsequent entgegengewirkt werden. Die Direktorin der LMS, die das Thema KI federführend für alle Medienanstalten in Deutschland verantwortet, betonte: „Das zentrale Stichwort lautet: Vertrauen. Unser Ziel muss es sein, den KI-Einsatz nachvollziehbar zu gestalten, um die Vertrauenswürdigkeit von Medieninhalten zu erhalten. Das betrifft unmissverständliche Kennzeichnungen, das betrifft detaillierte Offenlegungspflichten gegenüber Aufsichtsbehörden und Wissenschaft, das berührt aber auch die notwendige Vermittlung von KI-Kompetenzen in der Breite unserer Gesellschaft. Das Know-how, das die LMS sich in diesem Bereich erarbeitet hat, teilen wir gerne mit unserer luxemburgischen Partnerbehörde.“
Beide Direktorinnen stimmten überein, dass die Verantwortung für KI-generierte Inhalte zunächst bei den Medienanbietern selbst liege, eine unabhängige Aufsicht und Kontrolle aber unerlässlich sei, um die Vielfalt der Meinungen in demokratischen Gesellschaften zu sichern.
Die Zusammenarbeit der beiden Aufsichtsbehörden in Regulierungsfragen wie bei der Medienbildungsarbeit hat Tradition und soll in Zukunft weiter intensiviert werden: Der bereichernde grenzüberschreitende Austausch habe einmal mehr gezeigt, dass viele aktuelle Herausforderungen nicht allein national zu bewältigen wären. Staatsgrenzen seien im Medienkosmos nahezu irrelevant und ein starkes demokratisches Netzwerk entscheidend, um den Risiken digitaler Entwicklungen resilient zu begegnen, so Cindy Bauwens und Ruth Meyer.
Fotoinformation: v.l.n.r.:
Ruth Meyer (LMS) und Cindy Bauwens (ALIA)
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